Profil

 
Carolin Stapenhorst Urheberrecht: © Werkzeugkulturen

Die Juniorprofessur Werkzeugkulturen beschäftigt sich in der Forschung und Lehre mit den Werkzeugen und Methoden, die im Entwurf zur Anwendung kommen und lässt sich somit dem wissenschaftlichen Bereich der Entwurfstheorie zuordnen. Innerhalb der Fakultät II ist sie im Verbundforschungsfeld „Kontext und Form“ positioniert.

Inhaltlich wird der Begriff des Werkzeugs in der Forschung weit gefasst: da das Entwerfen eine Tätigkeit ist, die sich aus intuitiven und rationalen Prozeduren zusammensetzt, können mehrere Kategorien von Werkzeugen definiert werden: Werkzeuge der Darstellung, Werkzeuge der Analyse und Synthese, Werkzeuge der Kommunikation und Denkwerkzeuge, die dem Auffinden und der Organisation von entwurfsrelevantem Wissen dienen. Die Kombination und Interaktion dieser verschiedenartigen Werkzeuge ermöglichen die kreativen, innovativen und problemlösenden Momente, die den Entwurf letztendlich ausmachen.

Die Forschung—die vor allem eine Forschung am Entwurf ist—lässt sich sehr gut mit der Lehre verknüpfen, weil die Studierenden Werkzeuge ausprobieren und beschreiben, eigene Werkzeuge entwickeln und die Beobachtung studentischer Entwurfsprozesse wissenschaftlich ausgewertet werden kann. Im Zentrum der Lehre der Werkzeugkulturen steht die Entwurfstätigkeit, die als Kernkompetenz von zukünftigen Architekten und Planern während des Studiums angelegt, reflektiert und konsolidiert werden muss. Die Überzeugung, dass es sich beim Entwerfen um eine der wichtigsten Kompetenzen handelt—auch wenn die Veränderung des Berufsbildes von Architekten diese Tätigkeit zu marginalisieren scheint—basiert auf der Beobachtung, dass geübte Entwerfer in der Lage sind, komplexe Probleme zu lösen. Sie tun das, indem sie widersprüchliche Anforderungen, wechselnde Rahmenbedingungen und die Kombination von rationalen und intuitiven Handlungsweisen integrativ behandeln und in räumliche Indikationen übersetzen. Deshalb weist Fähigkeit des Entwerfens über den disziplinären Rahmen der Architektur hinaus.

Das Entwerfen kann im universitären Rahmen nur zwischen Praxis und Theorie gelehrt werden, weil die Fähigkeit zu Entwerfen einerseits an einer Vielzahl von strukturierten Übungen mit diversen Schwierigkeitsgraden praktiziert werden muss. Andererseits sollte den Studierenden die Fähigkeit vermittelt werden, ihre Entwurfstätigkeit zu reflektieren und theoretisieren. Die Einbindung von Studierenden in Forschungsarbeiten sensibilisiert sie für die entwurfsmethodischen Aspekte, die Vielfalt und Wirkungsmacht der Werkzeuge, die Notwendigkeit und Potentiale von Interdisziplinarität und weist sie in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens ein. Die kombinierte Vermittlung von praktischem Handlungswissen und Fähigkeit zur Theoriebildung hat zum Ziel, die Studierenden zu kritischen, argumentationsfähigen Akteuren mit hohem Autonomiegrad und reflektierter Entwurfshaltung zu entwickeln, die in der Lage sind, ihre persönliche Position in einem schwierigen und sich kontinuierlich wandelnden Berufsfeld zu finden.

CURRICULUM VITAE Carolin Stapenhorst

2014. Im Oktober Berufung als Juniorprofessorin an die Fakultät für Architektur der RWTH Aachen, Juniorprofessur „Werkzeugkulturen“

2012. Promotion in Architettura e Progettazione edilizia am Politecnico di Torino.

2010 - 2014. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Politecnico di Torino, Dipartimento di Architettura e Design DAD

2010. Geburt von Sohn Nicolas

2008. Geburt von Sohn Leonard

2007-2008. Doktoratsstipendium Erasmus für die Ecole Polytechnique Federale de Lausanne (EPFL); Supervision des Laboratoire de la production d’architecture (LAPA) von Prof. Harry Gugger

2007 – 2011. Promotionsstelle in Architettura & Progettazione edilizia am Politecnico di Torino

Seit 2007. Zusammenarbeit mit Luciano Motta; Studio Motta Stapenhorst

2003 – 2007. Anstellung als projektverantwortliche Architektin bei Studio C+S Associati, Venedig

2003. Diplom an der RWTH Aachen

2001 – 2002. Auslandsstudium am IUAV, Venedig

1997 - 2003. Architekturstudium an der RWTH Aachen

 

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